Constanta: Der herbe Charme der Nachsaison

Nun sind wir also am Schwarzen Meer. Eine steife Brise weht uns den herben Charme der Nachsaison ins Gesicht. Die Parties sind ausgefeiert, der Strand gähnt vor Leere und das Wasser ist kühl. Irgendwas haben wir wohl verpasst. Die Melancholie nutzen wir und sagen Rumänien ade. Mal schauen was die Nachbarn zu bieten haben.

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Und dann noch die kleine Geschichte zum Schluss: auf dem bisher einzigen Meter Sand (nämlich auf dem Camping) schaffe ich (klar, Daniela) es, den Wagen zu versanden. Es hilft alles Gas geben nichts, Luft wird abgelassen und ich schaufel mal die Blattfedern frei. Naja, wir wollten ja eh gern in die Wüste… Ralph nimmt’s erstaunlich gelassen.

Moldova und Maramures. Der Nordosten

…präsentiert sich leider arg garstig. Kaum fahren wir nordostwärts, fängt es zu regnen an. Und hört gleich eine ganze Woche nicht mehr auf. Es ist kalt und nass und grau und wir tingeln von einer Pension zur nächsten (ich musste Ralph nicht mal überreden, auch er hat keine Lust auf nasses Campen). Passend dazu einige Impressionen aus der sozialistischen Ära. Und weils so grässliches Strätztwetter ist gleich zum Autofenster raus fotografiert:

Dafür werden wir in der Moldova belohnt mit den wunderschönen Klosterkirchen, die nicht nur innen, sondern eben auch aussen komplett bemalt sind (klar, auch wieder Unesco-Weltkulturerbe). Ein besonders schönes Exemplar einer solchen Kirche steht in Voronet. Das Bildprogramm folgt den immer gleichen Regeln, mindestens das Jüngste Gericht und der Baum Jesse müssen draussen mit dabei sein. Innen gibts dann das orthodoxe Kalenderjahr und natürlich die ganze Vita Christi. Es wird in diesem Land ja viel gebetet und Kirchen gebaut. Dafür sind die Orte noch recht nett, nicht total überfüllt und die Touri-Ramsch-Buden halten sich auch in Grenzen. Wir lassen uns aber trotzdem hinreissen und kaufen mal sicherheitshalber ein Kreuz und eine Madonna mit Saugnapf und kleben sie hinter die Scheibe (ein richtiger Rumäne hat davon mindestens 5 an der Scheibe kleben. Bei dem Fahrstil kein Wunder. Zu helfen scheints aber kaum).

Weiter gehts etwas westwärts, an die ukrainische Grenze in die Maramures. Hier gibts nun Kirchen komplett aus Holz (genau, auch wieder Unesco-Weltkulturerbe). Innen sind sie wieder ganz bemalt (die Orthodoxen haben einen sehr ausgeprägten horror vacui…) und aussen kommt dann noch ein malerischer Friedhof mit Apfelbäumen dazu, sehr fotogen das Ganze. Und dazu gesellt sich noch ein neues Kloster-Ensembles (nicht Unesco zertifiziert, aber trotzdem hübsch).

Ein kleiner Exkurs zum ländlichen Rumänien: Der Norden ist stark vom Holz geprägt (obwohl ja ganz Rumänien unglaublich viele und grosse Wälder aufzuweisen hat), besonders in der Maramures sind die alten Häuser auch häufig reich verziert. Eine besondere Vorliebe haben sie für mächtige Eingangstore und verspielte Häuschen für die Ziehbrunnen (fast jedes Haus hat einen solchen). Und hier oben begegnen uns nun auch auf Schritt und Tritt die Pferdefuhrwerke, die alles Erdenkliche transportieren. Und natürlich darf auch der Markt nicht fehlen (den grossen lassen wir leider aus, denn ja, es giesst mal wieder wie aus Kübeln).

Schliesslich landen wir in Viseu de Sus, ein kleiner Ort, der an sich nicht besonders attraktiv. Es ist dies nun eine ehemals österreichische Siedlung, hier waren die Zipser zuhause. Viseu de Sus war bis zum 2.WK fast zur Hälfte jüdisch, daran erinnert nur noch der verlassene Friedhof. Und hier fährt die letzte Dampfeisenbahn von Rumänien, die wird sogar noch gebraucht, um das geschlagene Holz aus dem Tal zu holen (wos keine Strasse hingibt. Und das Holz wird natürlich mit Dieselloks geholt, die Dampfloks sind für die Touristenzüge). Unsere erste Fahrt klappt leider noch nicht ganz. Nach 20min ist die Dampflok kaputt, wir müssen in den Ort zurück. Dann gehts nochmals los mit einer Diesellok, aber nach 30min (immerhin etwas weiter hinten) ist auch da Schluss. Eine Schiene hat sich beim Drüberfahren gleich auf die Seite gelegt. Wenigstens ist der nächste Wagen nicht gekippt, aber weiter gehts nicht mehr. Eine grosse Aufregung, viel Warterei, aber lustig wars trotzdem. Beim zweiten Anlauf klappt dann alles wie am Schnürchen. Beim touristischen Ausbau war übrigens ein Schweizer massgeblich beteiligt, man siehts an den Wagen, in denen wir sassen…

Und jetzt geht es definitiv wieder in den Süden, ich habe genug von kalten Füssen. Wir fahren Richtung Donaudelta und dann ruft schon bald das Schwarze Meer!

Siebenbürgen: „Man sagt Hermannstadt und Schässburg!“

…und nicht etwa diese komischen neumodigen Namen Sibiu und Sighisoara. Obwohl es ja in ganz Siebenbürgen nicht mehr allzu viele Deutsche gibt. Die Städte sind wunderschön, die Dörfer ebenso. Jede Volksgruppe hat ja ihren eigenen Stil des Häuserbauens, derjenige der Sachsen ist wirklich sehr schön. Die beiden grossen Städte locken mit vielen restaurierten Prachtbauten und allem was dazu gehört. In Sibiu im ethnographischen Museum haben sie sogar eine veritable Mumie! Hier mal ein paar Impressionen von Hermannstadt:

Und dann auch gleich noch Schässburg:

Das besondere an Siebenbürgen sind die imposanten Kirchenburgen (die zum Unesco-Weltkulturerbe gehören). Um die Kirche wurde eine dicke Mauer gebaut mit kleinen Häuschen oder Räumen für jede Familie. Bei einem Überfall konnte so das ganze Dorf dort Zuflucht suchen und war gut geschützt. Und zu einer richtigen Kirchenburg gehört dann noch ein Speckturm, da wurde das ganze Fleisch aller Familien gelagert und am Sonntag nach dem Kirchgang konnte man sich dann ein Stück für die ganze Woche holen. Ein besonders schönes Exemplar einer Kirchenburg steht im Dorf Weisskirch (oder Viscri). Das ganze Dorf steht unter Schutz (quasi Ballenberg, aber ganzjährig belebt). Das Unschöne daran: die Armen dürfen keine neuen Häuser bauen oder Strassen asphaltieren oder eine Kanalisation installieren. Daür hat dann auch Prinz Charles ein Ferienhaus da (kein Witz, der macht sich ganz stark für diese Sitftung). Den haben wir nicht gesehen, dafür hatten wir anderweitigen Promi-Watch. Wir sitzen in der Dorfkneipe bei Suppe und Brot, da kommt Peter Maffay um die Ecke und speist auch gleich da (seine Eltern kommen aus der Gegend, klar macht er sich auch stark für die Restaurierung eines dieser Dinger).

Nach soviel Stadt, Kultur und Sightseeing brauchen wir wieder mal eine Pause, die war dann ausgiebig auf einem wunderschönen Campingplatz unter niederländischer Führung auch einlegen (die Niederländer führen die schönsten Plätze in ganz Rumänien. Keine Ahnung, was die alle dahin verschlagen hat). Und dann machen wir uns auf in den Norden…

Transsilvanien

Und ja, es geht wieder in die Berge, dieses Mal zu einer Wetterstation, wo man eigentlich hinwandert und allenfalls mit dem Bike hinfährt. Wir halt gleich mit dem groben Geschütz vors Haus gefahren, aber das tut der Freude keinen Abbruch, wir werden herzlich willkommen geheissen und verbringen nette Tage mit Heidelbeeren sammeln und noch mehr Heidelbeeren sammeln. Nur die Hirtenhunde sind etwas mühsam, die blöden Viecher entführen dann auch gleich noch meine Schuhe, zum Glück finden wir sie mit vereinten Kräften wieder.

Das Fahren hat ja so seine Tücken, die Kleine liebt es immer noch nicht. Darum muss man die Gunst der Stunde nutzen: Madleina schläft und es geht erst mal flott los, auf gutem Asphalt Richtung Baile Herculane, ein Kurort aus der k. und k. Zeit, wo sogar die holde Sissy gebadet hat. Heute präsentiert sich das Ganze etwas prosaischer, die alten Zuckerbäckerkästen und Bäder sind von ausgesucht hässlichen sozialistischen und post-sozialistischen (was noch viel schlimmer ist) Bauten umzingelt, die Inlandtouristen stehen sich auf dem Füssen rum. Kurz und gut, es graut uns doch ziemlich (und wir schaffen es nicht mal, ein Foto zu schiessen). Und darum ziehts und auch schnell weiter (nach einem Bad in der heillos überfüllten und mit grässlichster Musik beschallten Badi. Aber die Kinder nölen und da ist etwas Wasser immer eine gute Idee). Ein Übernachtungsplatz ist schnell gefunden, auch wenn der Müll dieses mal übelste Ausmasse hat. Dafür haben wir nette rumänische Nachbarn, dank der Kinder werden wir gleich mitgefüttert und mit bestem Zwetschenschnaps versorgt.

Und dann folgt der wirklich erste hohe Pass mit 2’100m. Wir fahren die Transalpina, eine gut ausgebaute Strasse, die steil und mit vielen Kehren hochführt. Auf dem Gipfel ein Wander- und Skiort (nun, Lifte gibts zwar nur 2, aber die sehen mal recht seriös aus). Wir ziehen den Wald dem wiederum heillos überfüllten Ort vor.

Und dann gehts wieder runter, diesmal über abenteuerliche Feldwege (wo wir das Auto fast den Hang runterschicken, weil ich nicht gut aufgepasst habe. Aber mit vereinten Kräften und zwei Rumänen stehen wir wieder bestens auf der Piste). Im Tal dann wieder ein solch prächtiger Ort aus der sozialistischen Ära (die Industrialisierung wurde mit Riesenschritten ins Land gebracht). Und weils in den Bergen eben doch schöner ist, gleich auf der anderen Seite wieder hoch, in die Berge, die dann runter nach Sibiu, ins Zentrum von Siebenbürgen führen.

Das Liebste der Rumänen scheint übrigens das Campen zu sein. Ich war ja anfangs etwas skeptisch mit dem wild Campieren, aber das wird hier so ausgbiebig gemacht, dass man weder Angst vor Bären noch vor sonst wie ungebetenem Besuch fürchten muss. Jeder noch so kleine Platz und sei er auch gleich an der Strasse, wird genutzt und besonders am Wochenende ist alles voller Autos, Zelte, Grills und netter Musik.

Irgendwie ist es ja schon verhext. Sind wir in der Ebene, dann sterben wir fast vor Hitze. Und kaum in den Bergen gibts ein Gewitter nach dem anderen. Wir haben aber ziemlich Glück, es streift uns meist nur und wenn, dann regnets in der Nacht. Der weisse Haufen sind übrigens Hagelkörner, das Gewitter haben wir nur gehört, als wir da aber doch ein paar Stunden später vorbeigefahren sind, liegen die immer noch im Strassengraben.

Es gibt in Rumänien nicht nur Berge und Wälder in Hülle und Fülle, sondern auch Beeren. Die Berghänge sind voller Heidelbeeren (die Madleina und Valentin ohne Ende futtern können, mir hängen sie schon zum Hals raus). Und auch Erdbeeren und Himbeeren finden sich gleich am Wegesrand. Und wenn man zu faul ist um sie selber zu pflücken, dann gibts alle paar Hundert Meter an der Strasse einen Verkäufer, der eines von allem oder auch gleich mal alle Beeren im Angebot hat. Und an den wirklich touristischen Orten (wie der Transalpina) sind das dann ausgewachsene Verkaufstrassen, wo noch Honig, Käse, Confi, Schnaps und übelster Tourikitsch made in China verkauft wird.

Endlich 5!

Nächste Station ist Borlova, ein Kaff in der Nähe von Caransebes (was ein etwas grösseres Kaff ist). Wir sind nun im gefährlichen Transsilvanien, aber immer noch keine Bären oder Feldermäuse in Sicht. Auf dem Camping treffen wir Karin und Co., die auch auf einer Rumänientour sind. Wir geniessen es und bleiben statt einer Nacht gleich drei. Was sicher auch ganz stark der Mamma Dumi zu verdanken ist, die einfach viel zu gut kocht.

Und dann kommt endlich der grosse Tag, der 8.8. und da freut sich ein grosser Junge schon seit Wochen drauf. Der Geburtstag von Valentin wird gefeiert mit allem drum und dran, Geschenke, Singen, selbstgebackener Kuchen (klar, den hat Mama Dumi gemacht). Das Grösste ist natürlich der Feldstecher (herzlichen Dank an Oli!), der ist nun rege in Betrieb und alles was da kreucht und fleucht wird beobachtet.

Im Nachbardorf lebt ein Deutscher, der sein eigenes Bier braut, klar, da mussten wir natürlich auch hin. Es hat sich gelohnt! Es wird gleich ein Harass auf den Gepäckträger geladen, so können wir auch die folgenden Abende ausgiebig geniessen. Wir sitzen uns mal wieder so richtig fest, aber nach drei Tagen und immer noch einer unglaublichen Hitze (wir sind halt wieder in der Ebene) zieht es uns dann doch wieder weiter. Wenn nur das Zusammenpacken nicht wäre… Das dauert immer so seine zwei Stunden und weil wir ja keine Frühaufsteher sind, ist es dann eben schon wieder viel zu heiss.

Ab in die Karpaten

Wir schaffen es doch noch, die Lethargie der Hitze zu überwinden und starten, welch Ironie, am ersten Regentag Richtung Berge. Vorbei am fruchtbarsten Teil des Landes fahren wir durch die wunderprächtig sozialistische und gaaanz leicht heruntergewirtschaftete Stadt Resita mit den riesigen, still vor sich hinrostenden Bergwerksruinen. Und dann haben wir es endlich geschafft, es geht in immer engeren Kehren ins Gebirge. Alles wunderbar, nur das Wetter nicht. Nach einem längeren Disput, den ich für mich entscheiden konnte (und mir einen herrlich sauren Ehemann eingebracht hat), landen wir im wohl schrägsten Hotel Rumäniens (statt wild campierend im Zelt), im Gasthof Tirol. Alles ist stilecht, bis zu den Vorhängen und den Lederhosen und Trachten der Mitarbeiter. Auch das Setting rundherum stimmt, so dass man sich wirklich im Tirol wähnt. Am nächsten Tag scheint wieder allseits die Sonne und wir erklimmen unseren ersten Pass (ja klar, mit dem Auto). Der heisst Semenic und bietet was ein Pass halt so bietet. Runter gehts über Weiden und durch einen märchenhaften, uralten Buchenwald und dann steht dem wildcampen am Lac Secul (bei Valiug, im östlichsten Teil der Karpaten) nichts mehr im Wege. Einen Platz zu finden ist nicht ganz einfach, denn das Campen ist die grosse Leidenschaft der Rumänen. Unsere Schritte sind übrigens immer noch klein, wir sind nur gut 100km von Timisoara entfernt.

Rumänien zum ersten: Die Hitze des Banat, Timisoara

An der Grenze von Serbien zu Rumänien herrscht trostlose Stille, die Zöllner langweilen sich und wollen genau wissen, was denn nun in den Kisten auf dem Dach zu finden ist (Waffen? Munition?Die grünen Armeekisten brauchen mal einen neuen Farbanstrich…). Es funktioniert der immer gleiche Trick: das hintere Fenster öffnen und den Blick auf die beiden soooo süssen Kleinen freigeben und schon werden wir durchgewunken. Und dann noch ein „La Revedere“ und schon sind wir fast Freunde. Der Start in Rumänien war dann gelinde gesagt grässlich, nach mühsamer Fahrt (wenn Madleina nicht schläft, dann will sie bespast werden oder nölt und schreit. Und die Geschichte des Zwerges Murlibutz zerrt schon arg an unseren Nerven) Ankunft in Timisoara (Hauptstadt des Banat), mitten im Verkehrsgetümmel, alle müde und grässlichster Laune, die Suche nach einem Hotel gestaltet sich schwierig und die Hitze hat uns im Griff. Nun sind wir bei der Mamma in der Casa Leone angekommen, wir werden bemuttert und umsorgt. Das Thermometer klettert täglich nahe an die 40 Grad Grenze, es ist eigentlich viel zu heiss für eine Stadt, wir bleiben trotzdem. Timisoara heisst nicht umsonst Klein-Wien, es wimmelt von Historismus- und Jugendstilbauten. Im Zoo befällt uns leicht das Grauen, den Kinder gefällts trotzdem (na klar, es dürfen alle, Bären und Ziegen im Besonderen, mit weiss Gott was allem gefüttert werden). Zu unserem Glück gibts eine eigene Brauerei mit Biergarten und Frischgezapftem, da kühlen sich auch die heissen Gemüter wieder etwas. Hier finden sich nun auch endlich die wunderbaren alten Kisten auf den Strassen, es wimmelt von Dacias der älteren Bauart (in Serbien gabs auch noch Yugos und Zastavas, die waren auch nicht schlecht).

Und noch ein letztes zum Glauben: nachdem die Armen so lange nicht in die Kirche durften, tun sie es nun mit viel Inbrunst und Häufigkeit. Man betet und spendet und zündet Kerzen an was das Zeug hält. Hoffen wir, dass es was bringt. Und vor den Kirchen gibts immer zwei Metallkästen für die Kerzen: einer für die Toten und einer für die Lebenden. Nur damit da nicht etwas durcheinander kommt. Ein Ave Maria schicken wir euch, eine Kerze zünden wir natürlich auch noch an für euch alle.

Kroatien im Schnelldurchlauf

Entgegen aller Pläne sind wir viel länger in Kroatien geblieben. Darum hier mal eine Zusammenfassung:

Von der Küste ist man in einer Stunde mitten in den Bergen, mit richtiger Jagdhütte und wunderbaren Panodramen

SenjPanorama

HuetteWeiter gehts dann zum Touri-Highlight par excellence, Plitvicer-Seen. Täglich 13’000 Besucher, man wandert im Pulk über die Stege, baden strengstens verboten und zum Fotografieren wird angestanden

Plit2Als nächstes steht die Hauptstadt auf dem Programm. Nicht gerade die richtige Saison (bei mehr als 30 Grad) und mit 2 Kindern und ohne Babysitter lässt sich leider auch das Nachtleben nicht geniessen. Eine Stadt zum Wiederkommen!

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ZG3Zu guter Letzt dann weiter durch den Osten, durch Slawonien, die Wein- und Maiskammer von Kroatien, die gespickt ist mit barocken Kleinstädten. Österreich lässt grüssen.

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Die Stadt heisst übrigens Varazdin (die komischen Striche bei den Buchstaben schenk ich mir mal grosszügig).

Als letztes machen wir dann noch einen längeren Halt in Vucovar, an der serbischen Grenze. Die Stadt wurde fast komplett zerstört, ist nun aber fast wieder aufgebaut und sieht wahrscheinlich besser aus als vor dem Krieg… Das Bild des Wasserturms ging um die Welt, Vucovar hat traurige Berühmtheit erlangt. Heute ist es nach aussen eine friedliche Kleinstadt, innen brodelt es gewaltig, die Kroaten und Serben wollen nichts miteinander zu tun haben, alles ist getrennt, inklusive Schulen.

VU2VU6VU7VU3Das Gelb heisst übrigens Schönbrunner-Gelb, wie treffend.

VU8

Und der olle Schlitten nennt sich ein richtig hübsch aufgemotzter Zastava.

Serbien haben wir im Schnellstdurchlauf passiert, einen Tag Klöster angeschaut (wo ich ein Kopftuch und einen superschicken Synthetic-Rock verpasst gekriegt habe und danach noch eine Stunde Belehrung in gottgefälligem Leben. Wahrscheinlich fruchtet es nicht) und dann noch einen Tag im Thermal-Freibad verplempert und dann gleich weiter nach Rumänien. Da sitzen wir nun in Timisoara (es wird nicht besser mit diesen elenden Häkchen und Dächchen bei den Buchstaben, ich schenk mir auch diese). Das Thermometer zeigt unterdessen 40 Grad und jetzt ist wirklich Schluss mit Hitze. Österreich sind wir immer noch nicht los, aber das ist eine andere Geschichte, jetzt muss ich ins Bett!

Ein erstes Inventar

Die ersten 40 Tage sind verstrichen, Zeit für ein erstes Inventar:
39 Tage Sonne, 2 Gewitter, 17 Mal Calamares gegessen, 45 Mückenstiche an Madleina, ein Paar Hosen geklaut (in der Badi in Udine), ein Doppelstecker und zwei Sonnenbrillen verloren, 3 Nuggis verschollen, 2 Kreuzspinnen im Auto (sehr gross. Souvenirs unserer Offroad Tour, in der Nacht vor dem Schlafen gefunden), ein Amphitheater (in Pula) erklommen und zahlreiche Kirchen abgeklappert (Valentin wie eine gläubige Katholikin die ganzen Geschichten erzählt), tatkräftig mitgeholfen die Überfischung voranzutreiben (meist grilliert genossen), die Plastikweingläser (herzlichen Dank an Sarah und Dimitri!) jeden Abend gut gefüllt, je 3 Bücher gelesen, jeden Tag im Meer oder Pool geschwommen (Madleina kann das unterdessen am besten von uns allen), einmal den Bagages neu organisiert, zweimal früh aufgestanden (um schneller loszukommen und in den kühlen Morgenstunden etwas anzusehen. Hat nicht geklappt, es ist keine Wiederholung geplant), reichlich Mückenmittel versprüht, eine Krankheit kuriert (Valentin mit Fieber bei der Hitze), Kirschen gestohlen, 5kg Aprikosen vertilgt, immer noch in Kroatien, einmal die Abfahrt verschoben (nämlich heute, weil ich zu faul bin und es herrlich finde faul rumzuliegen und ab und an in den Pool zu springen) und mindesten 749 Slowenen und 953 Niederländer auf diversen Campings gesichtet. Hoffen bei euch ist es auch so ereignislos!

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